24.6.06

Cuillin-Spaß

vor 2 Monaten oder so hab ich zu Rob gesagt, dass ich an MIttsommer die Cuillin Ridge bewandern will, und er sagte "mach keine Pläne für Mittsommer, denn die Götter lachen dann über dich" Und so war es wohl auch. Ich bin tatsächlich um 5 aufgestanden, hab Rob um 6 abgeholt und um halb 8 haben wir den Aufstieg begonnen. Es war immerhin trocken, und die Wolken formten die faszinierendsten Gebilde auf den Bergen. Wir gingen höher und höher, und die Wolken kamen tiefer und tiefer. Also wir um halb 11 oder so Loch Coir' a' Ghrunnda erreicht hatten, lag alles in dicken Wolken und man konnte nur den halben See sehen, der sowieso nur ganz klein ist. Wir haben da also eine Weile rumgehangen, gefrühstückt, geblödelt und uns ausgeruht, in der Hoffnung, dass das Wetter besser wird. wir haben dann gewagt, den Rest bis zum Grat aufzusteigen, obwohl man nichts gesehen hat, denn in Skye kann sich das Wetter ka schnell ändern. Muss es aber nicht. Wir sind dann den Grat entlang gelaufen immer Richtung Süden und haben immerhin einen Munro erreicht: Gurr nan Eag. Der Grat war schön schmal und nichts für Angsthasen. Auf dem Gipfel haben wir dann zu Mittag gegessen, denn es war klar, dass das für den Tag unser einziger Gipfel sein wird, und wir danach wieder runter gehen würden. Deshalb konnten wir auch gerade alles aufessen. Wir haben ewig auf dem Gipfel rumgehangen und geblödelt. Rob war in bester Laune, so wie ich ihn noch nie erlebt hab. Irgendwann wureden wir aber doch zu nass, denn wir saßen ja schließlich mitten in der Wolke. Auf dem Rückweg haben wir versehentlich den Grat verlassen und ich dachte, das wär der Weg runter, also fanden wir uns auf einem riesigen Geröllfeld wieder, zu weit vom Grat weg um wieder aufzusteigen. Ich dachte, Rob hätte den Weg absichtlich gewählt und er dachte, ich wollte unbedingt da runter. Aber eigentlich wollten wir das beide nicht, nur war es auch zu blöd wieder ne halbe Stunde aufzusteigen. Also haben wir uns mit unseren schmerzenden Knien ca. 2 STunden dieses Geröllfeld runtergequält (große Brocken), dann über feines Geröll bis wir endlich auf rutschiges Gras kamen, was wir eigentlich beide hassen, aber es war ne schöne Abwechslung. Wir haben ewig gebraucht, weil alles so glatt und nass war. Einmal mussten wir an einer Felswand entlangklettern und Rob musste mich am Rucksack hochziehen, weil ich abgerutscht war und keinen Halt unter den Füßen fand. Schon gut, wenn man den Kletterlehrer dabei hat. Wir waren heilfroh als wir wieder auf dem Weg waren und unsere müden Knie durch ebenerdiges Gehen ausruhen konnten. Kurz vor Ende fing es auch nochmal richtig an zu regnen und wir waren froh,d ass wir nicht in der Haut derer steckten, die gerade mit Sack und Pack für die Nacht auf dem Weg nach oben waren. Wir hatten tatsächlich 10 Stunden in den Bergen verbracht, haben aber wahrscheinlich ein Drittel der Zeit für das Gerällfeld gebraucht und ein Drittel der Zeit rumgehangen. Trotz des schlechten Wetters und absolut keiner Aussicht haben wir beide den Tag total genossen und waren froh, dass wir in den Bergen waren. Als wir im College ankamen, gab's erstmal den traditionellen Tee mit Milch und Zucker (ich nehm nur nach dem Wandern Zucker, und Rob trinkt nur nach dem wandern Tee). Meine Finger sind total abgewetzt und freuen sich schon auf die Küchenarbeit. Ich kann nur mit Handschuhen spülen und kann nichtmal ne heiße Teetasse anfassen.
Heute musste ich schon um 7 arbeiten, bin jetzt für 1,5 Std. zuhause und muss um 12:30 wieder hin. Vielleicht darf ich von 2 bis 5 nochmal gehen, und dann noch bis 9 arbeiten.