16.7.06

Uist

Ich bin jetzt aus Uist zurück. Letzten Samstag bin ich mit Inge mit der Fähre nach Uist gefahren und wir haben uns erstmal einen gemütlichen Tag gemacht. Wir waren erstaunt, dass Gälisch ja doch noch lebt. Am Abend haben wir das Fußballspiel Deutschland gegen Frankreich angeguckt, was ich viel interessanter fand als das gegen Italien. Am Sonntag sind wir nach Eriskay runter (oder wie man auf den Inseln sagt: rauf) gefahren, waren da ein bisschen am Strand und haben dann die kompletten Uists üpberquert, um Mona in Lochmaddy (North Uist) von der Fähre abzuholen. Am Montag fing dann unser Kurs bei Michael an. Wir haben uns hauptsächlich mit schwereer alter Dichtung beschäftigt und versucht Geschichten zu schreiben. Der erste Teil war mir zu hoch und zu schwer, da hab ich irgendwann abgeschaltet, aber das Geschichtenschreiben hat mir Spaß gemacht. Wir haben auf extrem schöne Weise gelernt, wie man die Geschichte zusammenhält, wie man Stimmungen erzeugt und wie die Charaktere verbunden sind. Am Freitag war meine Geschichte sogar fertig (das war gar nicht das Ziel) und ich bin auch ganz stolz drauf. Am Mittwoch waren wir in North Uist bei (herrje hab schon den Namen vergessen), einer alten Muttersprachlerin von der Insel. Mit ihr waren wir dann am Strand und haben ein paar Wörter für verscheidene Tiere und Pflanzen gelernt und Muscheln gesammelt. Diese wurden dann gekocht, in Hafermehl, Knoblauch und Butter gewendet und auf Haferkeksen verspeist. Das war das erste mal dass ich Muscheln gegessen hab, denn vorher hab ich mich da nicht dran getraut. Abgesehen von dem Sand waren sie sehr lecker. Am Abend hab ich dann in der Jugendherberge meine eigenen Muscheln gekkocht und in Knoblauchbutter getunkt. Die waren aber noch sandiger. Mona und ich haben die ganze Woche im Hostel gewohnt, ein ganz kleines, einfaches Ding, strohgedeckt und ohne Herbergseltern. Da kommt nur abends eine der Nachbarinnen vorbei um das Geld einzusammeln. Man kann es aber auch einfach in ein Glas werfen.

Das Wetter war bescheiden. Im Gegensatz zu Skye fand ich's da a....kalt und windig. Ich hab eigentlich permanent gefroren, denn ich hatte nicht gedacht, dass es anders ist als auf Skye. Trotzdem hatten wir auch den ein oder anderen Sonnentag und konnten auch mal abends an den Strand gehen.

Am Freitag sind Inge, Mona und ich nach Berneray gefahren und haben uns da am Hostel (ähnlicher Stil) einen schönen Nachmittag und Abend gemacht, waren am STrand, haben gekocht, gequatscht und das schöne Wetter genossen. Mona haben wir da gelassen, und Inge und ich haben am Samstag die Fähre um 7:30 genommen. Ich hatte eine andere gebucht, und hatte extremes Glück,d ass sie mich noch mitgenommen haben. Die war nämlich ausgebucht. Irgendwie war ich froh, wieder "zuhause" zu sein, und als ich wieder meinen geliebten Blick über Knoydart und die Fahrt vorbei an den Cuillins genießen konnte, wusste ich, dass ich doch hier am richtigen Ort bin.

Uist gefällt mir an sich gut, aber ich fühle mich zu der Insel nicht so verbunden. Ich könnte da nicht leben, obwohl da noch wunderschönes Gälisch gesprochen wird, und überall wunderschöne Strände sind. Aber irgendwie fehlt da was.

Jetzt bin ich erstmal noch mit dem Feinschliff und dem Text-Formulieren für Rannsachadh Na Gàidhlig beschäftigt, und am Freitag wird das ganze dann vorgetragen.