10.9.06

Urlaub

Ich war ein paar Tage mit Rob in Urlaub. Wir sind am Dienstag losgefahren und erstmal durch Torridon durch nach Kinlochewe... es hat geschüttet wie aus Eimern also haben wir gemütlich einen Kaffee getrunken und sind dann an Ullapool vorbei nach Norden zum Fuße des Stac Polly (Pollaidh) gefahren. .Bild.Es hat immerhin aufgehört zu regnen, aber besonders schön war es nicht. Die Wolken schoben sich durch die Zacken und Zinken des felsigen Berges. Wir haben einen netten kleinen Platz in den Farnen am See gefunden, wo wir unser Zelt aufgestellt haben. Es war immerhin trocken. sodass wir ein schönes Hühercurry auf unseren 2 Kochern zaubern konnten. Die Nacht war eher ungemütlich, weil der Boden holperig war. Am nächsten Morgen war es trocken, aber wolkig, also machten wir uns auf um Stac Pollaidh zu besteigen. Wir hatten sogar vor, zu klettern, aber daraus wurde nichts, weil die Wolken so dicht waren, dass wir keine 10 Meter sehen konnten, und somit sämtliche Routen ab vom Weg ausgeschlossen waren. Wir haben den Gipfel erreicht und uns relativ zügig auf den Rückweg gemacht. Als wir unten ankamen, waren wir bis auf die Haut durchnässt. Nachdem wir uns umgezogen hatten, sind wir weiter nach Nordwesten an die Küste gefahren und wollten uns im Hostel von Achiltibuie aufwärmen... welches allerdings erst um 5 aufmachen wollte, und es war erst 2. Also haben wir Zeit totgeschlagen, haben hier und da einen Kaffee getrunken, und dann um halb 4 beschlossen, dass wir auch zu Suilven Bild fahren können. Das Wetter war mittlerweile ganz anständig, unsere Klamotten waren immerhin angetrocknet (hatten wir im Hostel-Drying-Room aufgehängt) und mit Hilfe des Wüstenprogramms im Auto waren wenigstens die Hosen wieder akzeptabel trocken. Auf dem Weg hatten wir die tollsten Aussichten auf Suilven, den wohl bekanntesten Berg von Nordschottland. Das Problem von Suilven ist, dass er so weit weg ist. Man muss erstmal 3 Stunden da hin wandern bevor man überhaupt anfängt aufzusteigen. Zum Glück hatte mir kurz vorher jemand erzählt, dass es da ein Bothy gibt (Hütte ohne alles). Also haben wir uns noch an dem Abend auf den Weg gemacht, das Bothy war tatsächlich da und war nach 1,5 Stunden erreicht. Da haben wir dann erstmal eine Suppe und einen großen Topf (einen kleinen Topf der fast überquoll) Nudeln gegessen und uns dann in unsere Schlafsäcke verkrochen. Die Midges zwangen uns ins Haus. Am nächsten Morgen hingen die Wolken im Berg, aber das soll ja nicht heißen, dass sie den ganzen Tag drinhängen. Der Aufstieg ist nicht ganz so steil wie er aussieht, was gut ist, denn der Berg sieht von vorne ganz senkrecht aus. Aber in der Mitte zwischen den zwei Gipfeln gibt es einen Aufstieg, der zwar hart, aber immerhin nicht senkrecht ist. Entsprechend ist der Grat an dieser Stelle ganz schmal. Der Weg zum östlichen Gipfel war hart, denn er war ganz schön weit weg und es ging dauernd rauf und runter. Kaum hatte man eine Spitze erreuícht, tauchte eine weitere auf, und der letze Gipfel wollte nicht so recht.Da mussten wir einmal drumrum, um einen einigermaßen begehbaren Weg zu finden. Wir wären ja geklettert, aber der Fels war nass und Torridonian Sandstone ist rund und klobig, also nicht wirklich gut zum Festhalten. Das Wetter wechselten ständig zwischen wolkig und sonnig, aber immerhin blieb es trocken. Der Weg zum anderen Gipfel war schnell und einfach. Der Abstieg war dann schon etwas schwieriger. Was ich vergessen hab zu erwähnen: meine Wanderschuhe haben inzwischen gar kein Profil mehr, d.h. ich musste bei jedem Schritt total aufpassen, weil ich nur noch rumgerutscht bin. Als wir dann endlich unten waren und die Knie schmerzten, schleppten wir uns zurück zum Bothy, haben erstmal einen Tee getrunken und sind dann zügig zurück zum Parkplatz gelaufen. Wir waren fix und fertig, haben es dann noch bis Achininver ins Hostel geschafft, wo es eine schöne heiße Dusche gab und eine geräumige Küche und bequeme Betten. Alle 3 sehr willkommen. Ich hab geschlafen wie ein Stein.
Am nächsten Tag war tolles Wetter, aber wir wollten lieber was leichtes machen und sind nach Norden gefahren und zu Sandwoodbay Sandwoodbay gefahren und gelaufen (2 Stunden). Da haben wir ein bisschen rumgehangen, uns ausgeruht, Bilder gemacht.... und sind dann wieder zurück gefahren. Wir konnten uns nicht so recht entscheiden, was wir am nächsten Tag machen sollten, also sind wir wieder nach Süden gefahren und haben uns in der Nähe von Slioch in Gruinnard Bay an den Strand gepflanzt. Zelten am Strand ist nicht so bequem wie es scheint, denn wir sind permanent nach unten gerutscht und haben beide entsprechend schlecht geschlafen, und es folgte der härteste Tag von allen.
Der Weg zu Slioch geht erstmal 1,5 Stunden am Loch Maree entlang und dann mühsam aufwärts. Ich hab mich hinter Rob hergeschleppt und wär lieber zurück in mein Bett gegangen. Als wir den ersten bergkessel erreicht hatten, bin ich langsam aufgewacht und dann ging's schon besser. Auf dem ersten Gipfel bin ich generell immer von sämtlicher Müdigkeit geheilt. Die Aussicht war toll über Loch Maree, Ben Eighe und die Torridon-Berge. Vom ersten Gipfel ging es über einen gemütlichen Grat zum Slioch selbst und über dessen Rücken wieder runter. Der Abstieg ging ganz gut (hatte diesmal meine Stöcke dabei, damit das Rutschen nicht so schlimm ist) und dann kam noch der lange Weg zurück, der sich zog und zog.. .und dann kamen auch noch die fiesen Midges. Wir waren total erledigt und dann kam auch noch ein Dilemma. Campen kam nicht in Frage, weil die Midges an dem Abend extrem waren, außerdem hatten wir nur schlechte Campingerfahrung gehabt, das Zelt war immernoch nass von der ersten Nacht. Das nächste Hostel war in Torridon. Das Dilemma war, Torridon ist eigentlich nicht weit von Skye, also hätten wir noch ca. 2 STunden heim gebraucht. Ich war allerdings hundemüde und um die Jahres- und Tageszeit sind die Straßen voll mit Rehen, was das Fahren extrem anstrengend macht. Das hab ich an dem Abend nicht mehr geschafft. Rob allerdings hasst Hostels wie die Pest und wollte lieber heim. Es stand fest, dass wir unsere verbleibenden Urlaubstage in Skye verbringen würden... aber letztendlich entschied ich mich für das Hostel, weil ich einfach zu müde war. Robs Laune ging in den Keller... aber so war es nun mal. Ich schlief immerhin wie ein Stein und heute Morgen war ich putzmunter. Ich kam pünktlich zum Frühstück am College an.