30.6.06

Neue Bilder

Hab neue Bilder. Hab sie mal ganz schnell auf ne Seite geklatscht: Hier könnt ihr sie angucken, oder ihr müsst warten bis ich sie schön zusammengestellt hab. Dassind Bilder von Ostern bis Anfang Mai.

28.6.06

Kochkunst

Maaaannnn, ihr seid ja mal wieder interessiert... ich dachte heute in der Küche, ich mach jetzt mal selber ne Soße. In meiner Famile war ich ja schon mit 12 die Soßenrührerin. Also hab ich ganz schnell gefragt, ob ich die rosa Soße (Marie-Rose) für die Krabben machen darf. Ha... sehr lustig. Rosa soße besteht im Hauptbestandteil aus Mayo und Ketchup.... Die Mayo hatte ich kurz vorher leer gemacht und Ketchup war auch keins da. Dann müssen wir eben Mayo machen. Boa, was war ich aufgeregt, für die älteren Leser unter euch ist Mayo machen wahrscheinlich total normal, aber ich wette von meiner Generation hat das noch nie einer gemacht. Aber ich kann es sehr empfehlen. Wenn man erstmal Mayo selber gemacht hat, überlegt man sich vielleicht eher, vieviel man davon essen sollte. Huiii. Also 4 Eigelb, das ist ja soweit ganz harmlos... und ca. einen halben Liter (!!!) Öl, etwas Senf, Essig und Salz. War sehr faszinierend. Aber ich muss sagen, ich war schon ganz schön geschockt von dem halben Liter Öl. Das gab dann eine schöne SChüssel voll. Am SChluss kam noch ein Schluck heißes Wasser dazu, was die Mayo dann schön glänzend und undurchsichtig gemacht hat. Ich war ja sowas von stolz. Ok, danach kam dann das Problem mit dem Ketchup. Ich hab Tomatenmark genommen....naja, war nicht so gut. die 2 Köche haben beim ersten Probieren ziemlich das Gesicht verzogen... aber ich hab's mit Zucker wieder hingebogen (wenn man bedenkt, wieviel Zucker in Ketchup ist...) Immerhin hab ich sie nicht allzu sehr abgeschreckt, denn ich durfte danach noch den kartoffelsalat (mit dem rest meiner Mayo) machen.

Am Morgen ist mir auch noch was dämliches passiert. Ich hatte gestern 3 mal den Dienstplan gecheckt und war überzeugt, dass ich erst um 2 arbeiten muss. Entsprechend spät war ich ins Bett gegangen... nur leider klopfte Rob um 7:15 an meine Tür "Kate wartet auf dich, du hast Frühdienst". Aber das interessante hier ist: ich wurde noch nie angemeckert, egal ob ich 20 Minuten zu spät war oder 5 Minuten. Klar, ich hab mich entschuldigt und so... und bei mir kommt das ja wenigstens nicht so oft vor (nicht wie Darren, der in den ersten 3 Wochen jeden Tag aus dem Bett geholt wurde. Im Mediterana hätte der keine 2 Wochen erlebt. Mir ist das jetzt glaub ich bisher 2 mal passiert. Und das ist mir schon unglaublich peinlich. Ich glaube wir Deutschen haben einfach eine andere Arbeitseinstellung. Es mag ja sein, dass sich das in Deutschland ändert, und viele Leute fauler werden, aber ich glaube, sie sind immernoch besser als hier.

Morgen früh muss ich nach Inverness und dann direkt wieder zurück. Das ist ganz schön scheiße. Mein Auto muss in die Reparatur (wegen des Rehschadens), und die nächste Fordwerkstatt ist tatsächlich in Inverness. Ich muss also morgen früh da hin... Fahrt ca. 2 Stunden :( und dann direkt ohne Shopping wieder zurück,w eil ich um 2 arbeiten muss.Ich krieg immerhin ein Ersatzauto (wie heißen die richtig auf Deutsch??) Aber ich hab diese Woche keinen tag mehr frei (die hatte ich Montag und Dienstag) und nächste Woche fahr ich am Wochenende schon nach Uist.

27.6.06

noch ein Tag in den Bergen

Ich hatte Montag und Dienstag frei, und das Wetter ist ein einziger Traum. Der einzige Nachteil: Rob hat nicht frei. Am Sonntag war ich nach der Arbeit noch in den Red Hills (Red Cuillins) wandern. Der Vorteil dieser Nicht-Munros ist dass niemand sich um sie kümmert und man sie deshalb für sich allein hat. Ich hatte die tollste Aussicht von Garbh Bheinn rüber zu Clach Glas (Matterhorn der Cuillins) und zu Blabheinn. Ich war sehr nah dran, da noch rüber zu hüpfen, aber das runterklettern war mir zu anstrengend. Ich hab also eine schöne Runde gemacht und hab dabei den Rücken des Berges nicht verlassen bis ich beim letzten berg vor einer Klippe stand (wusste aber dass die kommt). Der Plan war ja eigentlich, dass ich nur eine leichte Wanderung mache, damit ich mir für meine 2 freien Tage meine Knie nicht ruiniere. Naja....

Gestern war ich dann in den Cuillins. Ich bin den Weg rauf zu Sgurr nan Gillean gelaufen, nur der wurde mir irgendwann zu langweilig und ich hab die alternative Route gewählt. Das mach ich nie wieder, denn das hat mich 2 Stunden, viele Nerven und blutige Finger gekostet, denn ich fand mich auf einem Felsvorsprung wieder, von dem ich nicht mehr runterkam. Jedenfalls nicht direkt. Die Details erspare ich euch. Als ich dann endlich völlig entnervt auf dem Gipfel ankam, hab ich mich erstmal auf einem spektakulären Felsenturm in die Sonne gelegt. Ich war ziemlich fertig, nervlich und körperlich. Ich wär fast nicht mehr zum Gipfel gegangen,w eil ich keine Lust mehgr auf Berge hatte... und da muss schon viel passieren. Von da aus bin ich dann nach ner halben STunde oder länger einem Pärchen in den Sattel zum nächsten Berg gefolgt, und immerhin waren die so langsam, dass ich so langsam wieder das gefühl bekam,d ass ich doch nicht so ungeschickt auf Felsen und bergen bin. Von da aus ging es dann ziemlich eindeutig auf einem schmalen Pfad auf einem schmalen Grat (sowas liebe ich ja) zum Gipfel des Am Basteir (von dem hab ich euch schonmal mit einem Gedicht erzählt) Nach einer kleinen Pause hab ich dann versucht, von diesem wieder runter zu kommen. Wenn man von Sligachan guckt, sieht es so aus, als könnte man da nur runter abseilen. Hier das 2. Bild von oben , (links Sgurr nan Gillean, rechts Am Baisteir, der Berg mit dem lustigen Zacken. Mein Buch behauptet man kommt da auch ohne Seil (an der Seite) runter, aber ich hab's nicht geschafft. Also bin ich wieder zum Sattel zurück gestiegen (dabei auch mal wieder falsch gelaufenruntergegangen und schlielich runter in Coire (Kessel) A' Bhaisteir mit der blöden Schlucht, in der ich letztes mal schon hängen geblieben bin. Ich hab den Weg verlassen, weil ich auf gar keinen Fall wieder auf der falschen Seite der Schlucht enden wollte. Allerdings war die andere Seite der Schlucht noch schlimmer als die, die ich letztes mal ausprobiert hab. Die Details wollt ihr gar nicht wissen. Irgendwann bin ich dann dich wieder auf der richtigen Seite der Schlucht aufgestiegen und hab einen Weg gefunden, der mich dann völlig gefahrlos und relativ schnell zurück nach Sligachan geführt hat. Wahrscheinlich sollte man doch einfach den Wegen folgen. Die haben wohl einen Zweck ;-) (nur manchmal verschwinden sie irgendwo im Gras und die Fortsetzung ist nicht unbedingt klar zu sehen. Um 10 vor 10 war ich wieder am College, froh, dass ich noch lebe mit blutigen Fingern und müden Knien.
Heute hab ich was für mein "Forschungsprojekt" ha ha getan und mach einen ganz faulen Tag.

Ich hab gehört, in Deutschland ist es so heiß. hier sind es zwischen 16 und 20 Grad bei Sonnenschein, es ist immer noch um 11 taghell (obwohl die Sonne dann offiziell schon untergegangen ist. Das College ist momentan ziemlich tot, aber morgen wird's wieder voll.

24.6.06

Cuillin-Spaß

vor 2 Monaten oder so hab ich zu Rob gesagt, dass ich an MIttsommer die Cuillin Ridge bewandern will, und er sagte "mach keine Pläne für Mittsommer, denn die Götter lachen dann über dich" Und so war es wohl auch. Ich bin tatsächlich um 5 aufgestanden, hab Rob um 6 abgeholt und um halb 8 haben wir den Aufstieg begonnen. Es war immerhin trocken, und die Wolken formten die faszinierendsten Gebilde auf den Bergen. Wir gingen höher und höher, und die Wolken kamen tiefer und tiefer. Also wir um halb 11 oder so Loch Coir' a' Ghrunnda erreicht hatten, lag alles in dicken Wolken und man konnte nur den halben See sehen, der sowieso nur ganz klein ist. Wir haben da also eine Weile rumgehangen, gefrühstückt, geblödelt und uns ausgeruht, in der Hoffnung, dass das Wetter besser wird. wir haben dann gewagt, den Rest bis zum Grat aufzusteigen, obwohl man nichts gesehen hat, denn in Skye kann sich das Wetter ka schnell ändern. Muss es aber nicht. Wir sind dann den Grat entlang gelaufen immer Richtung Süden und haben immerhin einen Munro erreicht: Gurr nan Eag. Der Grat war schön schmal und nichts für Angsthasen. Auf dem Gipfel haben wir dann zu Mittag gegessen, denn es war klar, dass das für den Tag unser einziger Gipfel sein wird, und wir danach wieder runter gehen würden. Deshalb konnten wir auch gerade alles aufessen. Wir haben ewig auf dem Gipfel rumgehangen und geblödelt. Rob war in bester Laune, so wie ich ihn noch nie erlebt hab. Irgendwann wureden wir aber doch zu nass, denn wir saßen ja schließlich mitten in der Wolke. Auf dem Rückweg haben wir versehentlich den Grat verlassen und ich dachte, das wär der Weg runter, also fanden wir uns auf einem riesigen Geröllfeld wieder, zu weit vom Grat weg um wieder aufzusteigen. Ich dachte, Rob hätte den Weg absichtlich gewählt und er dachte, ich wollte unbedingt da runter. Aber eigentlich wollten wir das beide nicht, nur war es auch zu blöd wieder ne halbe Stunde aufzusteigen. Also haben wir uns mit unseren schmerzenden Knien ca. 2 STunden dieses Geröllfeld runtergequält (große Brocken), dann über feines Geröll bis wir endlich auf rutschiges Gras kamen, was wir eigentlich beide hassen, aber es war ne schöne Abwechslung. Wir haben ewig gebraucht, weil alles so glatt und nass war. Einmal mussten wir an einer Felswand entlangklettern und Rob musste mich am Rucksack hochziehen, weil ich abgerutscht war und keinen Halt unter den Füßen fand. Schon gut, wenn man den Kletterlehrer dabei hat. Wir waren heilfroh als wir wieder auf dem Weg waren und unsere müden Knie durch ebenerdiges Gehen ausruhen konnten. Kurz vor Ende fing es auch nochmal richtig an zu regnen und wir waren froh,d ass wir nicht in der Haut derer steckten, die gerade mit Sack und Pack für die Nacht auf dem Weg nach oben waren. Wir hatten tatsächlich 10 Stunden in den Bergen verbracht, haben aber wahrscheinlich ein Drittel der Zeit für das Gerällfeld gebraucht und ein Drittel der Zeit rumgehangen. Trotz des schlechten Wetters und absolut keiner Aussicht haben wir beide den Tag total genossen und waren froh, dass wir in den Bergen waren. Als wir im College ankamen, gab's erstmal den traditionellen Tee mit Milch und Zucker (ich nehm nur nach dem Wandern Zucker, und Rob trinkt nur nach dem wandern Tee). Meine Finger sind total abgewetzt und freuen sich schon auf die Küchenarbeit. Ich kann nur mit Handschuhen spülen und kann nichtmal ne heiße Teetasse anfassen.
Heute musste ich schon um 7 arbeiten, bin jetzt für 1,5 Std. zuhause und muss um 12:30 wieder hin. Vielleicht darf ich von 2 bis 5 nochmal gehen, und dann noch bis 9 arbeiten.

21.6.06

Mittsommer

Hui, jetzt haben wir schon Mittsommer. Wie die Zeit vergeht. Das heißt, ich bin schon 5 Monate hier. Außerdem heißt das, dass heute angeblich der längste Tag des Jahres ist, laut BBC-Wetterbericht, ist allerdings morgen und übermorgen genausolang. Das war natürlich alles geplant, und ich hab mir meinen freien Tag auf Freitag gelegt und morgen um einen Frühdienst gekämpft. Wenn das Wetter nicht all zu schlecht ist, werde ich morgen nach der Arbeit mit Rob in die Cuillins gehen. Momentan ist der Plan, dass wir am Süd-Ende anfangen und dann den Grat entlanglaufen. Wenn wir müde sind, schlafen wir irgendwo auf dem Berg und wandern dann am Morgen weiter. Eigentlich wird's hier momentan gar nicht dunkel. Also wenn es nicht bewölkt ist, ist es die ganze Nacht ein bisschen hell, allerdings ist es morgen höchstwahrscheinlich bewölkt. Die Cuillin Ridge ist 11 km lang und damit die längste Gratwanderung in Grobritannien. Man besteigt dabei 14 Gipfel über 914 m (3000 Fuß), wovon 11 als Munros zählen. Der Rekord zwischen den beiden äußeren Munros Sgurr nan Gillian und Sgurr nan Eag liegt unter 3,5 Stunden. Die Wanderung erfordert nicht nur fitte Füße, sondern auch die ein oder andere Kletterei und einige STellen, die man nur abseilen kann. Das hat den Nachteil, dass man ein Seil mitschleppen muss. Wir wissen auch noch nicht so genau, wie wir dann vom anderen Ende wieder zurück zum Auto kommen sollen. Aber Rob wird sich da schon was einfallen lassen. Wahrscheinlich werden wir klatschnass und fliegen beim Schlafen fast weg. Aber wir werden schon was schönes finden... in der MIttsommernacht kann man nicht zuhause sitzen, wenn man so eine berühmte Gratwanderung vor der Tür hat. Ich liebäugle ja schon eine ganze Weile mit der Idee, aber bisher hab ich mich weder fit noch klettertechnisch in der Lage dazu gefühlt, aber ich glaube, jetzt ist es so weit. Ich werde euch dann berichten. Heute geh ich früh ins Bett.

19.6.06

zu viel Arbeit

So, jetzt hab ich mich wieder erholt. Das Wochenende war total anstrengend. Am Freitag hatten wir hier eine große Hochzeit mit 122 Leuten, und Personal das nicht für sowas ausgebildet ist. Das endete so, dass wir von 7 Uhr morgens bis Mitternacht (ausgenommen 2 Stunden frei am Mittag) in der Küche waren. Die hausmeister mussten 30 Tische einen Stock höher tragen, in der Küche wurden den ganzen Tag gekocht und geschnippelt, ich habe ca. 3 Stunden Obst geschnitten, was es allerdings auch wert war, dennd araus wurde die schönste Pavlowa gezaubert, die ich je gesehen hab. Vielleicht krieg ich ja irgendwann mal Bilder. ab 10 ging dann die Spülerei los, und die letzte Stunde haben wir Gläser gespült. Wir haben ja ne Spülmaschine, die auch echt super ist, und nach 2 Minuten fertig ist, aber 400 Gläser oder so sind schon ganz schön viel. Allerdings haben wir super als Team zusammengearbeitet (was ich bisher in der Küche nicht so erlebt hatte), sogar Iain, der pensionierte Ex-Küchenchef hat beim Spülen geholfen, Whisky, Wein und Gin+Tonic standen für jeden offen, Alison, die Küchenchefin hat sich die Kante gegeben, weil sie völlig fertig mit den Nerven war. Am Samstag ging es dann direkt wieder um 7 los und abends kam dann die Farce des Colleges. Die Hochzeitsgesellschaft von 100 Leuten hatte ein Buffet, und eine Gruppe von 5 Leuten hatte auch eins. So. Das College hat eine Hauptküche und eine kleine alte Küche im alten Gebäude, mit einer normalen Haushaltsspülmaschine. Gekocht wird ind er Hauptküche. da sollte man doch meinen, dass die 100 Leute in der Nähe der Hauptküche mit der 2-Minuten-Spülmaschine gut aufgehoben sind, und dass man das Geschirr von 5 Leuten auch schnell mit der Hand spülen kann. Oh nein, Organisationstalent ist ein Fremdwort für dieses College, und auf den Küchenchef hört man nicht, und sonst hat sowieso niemand was zu sagen... also sülen wir das Geschirr von 100 Leuten mit der Hand, während wir das von den 5 Leuten in die Industriespülmaschine stecken. Klingt schlau.Zum Glück hatte ich an dem Tag Frühdienst. Das Gute an so Hochzeiten ist, dass die Leute nicht alles essen können was da ist, also die Küchenbesatzung ein Festmahl hat. frische, noch zu pulende Krabben, Lachs, Pilzrouladen (so wie Bisquitrolle) Salate, Käse, SChokomousse, Pavlowa, Trifle, Obstsalat, Whisky....

Ansonsten ist die Küche momentan echt anstrengend. WIr haben 2 Studenten, die nichts taugen, und noch 2 Mitarbeiter die nichts taugen, außerdem eine Küchenchefin, die sich mit Morphium volldröhnen muss, damit sie überhaupt arbeiten kann, weil sie einen eingeklemmten Nerv oder sowas hat, eine 2. Köchin, die am A**** ist, weil sie seit 3 Wochen keinen Tag mehr frei hatte, weil das Management es nicht fertig bringt, einen weiteren Koch zu organisieren. Zum Glück haben wir seit heute 2 neue Küchenhilfen, die beide ziemlich gut sind. Letzte Woche hatten wir alle keinen tag frei, und diese Woche jeder nur einen. Ich hab noch hart dafür gekämpft, dass ich am Tag vor meinem freien Tag wenigstens einen Frühdienst hab, damit ich dann mit Rob 1,5 Tage wandern gehen kann. Allerdings sieht das Wetter nicht so einladend aus.

15.6.06

After Work Munro

Ich hatte mich vom Wochenende wieder gut erholt, und da wir am Freitag und Samstag wahrscheinlich von morgens 7 bis nachts um 2 ind er Küche stehen werden, hab ich gestern früher frei gekriegt. Ich hab erst versucht, in Kyle oder Broadford Sandalen zu kaufen, denn der Sommer hat jetzt auch SCHottland erreicht. Das Wetter war mal wieder viel zu schön, um zuhause zu sitzen und Solitär zu spielen oder Rannsachadh na Gàidhlig vorzubereiten, also dachte ich, ich geh ein bisschen wandern. Mein erster gedanke war Marsco, der berühmte Berg in Sligachan mit der interessanten Form.... aber Janni ist ja nicht 100% zufrieden, wenn es kein Munro ist ... vor den Cuillins hab ich allerdings alleine schon noch großen Respekt, außerdem sind die so groß ... aber als ich in Sligachan war, hörte ich die Stimme von Sgurr nan Gillean rufen "Janni! Komm hier hoch! Hier ist kein mensch, ich bin ein wunderschöner Munro und der Abend ist lang". Es war inzwschen ca. 5 Uhr und ich rannte den Weg den Berg rauf.... irgendwann teilt er sich, der Typ hinter mir ging rechts, und ich dachte Sgurr nan Gillean müsste eigentlich der links sein... der Weg verschwand irgendwann und es ging ans Klettern... einige Stellen waren ganz eindeutig, an anderem Stellen dachte ich "wo zum Henker bin ich, und wie soll ich hier weiterkommen??" Ein paar mal musste ich ein paar Meter zurück, weil es einfach nicht weiterging, aber irgendwann hatte ich dann wieder den "Weg" (den man nur daran erkennt, dass der Fels abgegriffen von Kletterern ist) Einmal wurde es ziemlich heikel, und die Vernunft ließ auf sich warten, mich von der Felswand zu holen. Ca. um 8 erreichte ich den Gipfel und war völlig begeisrtert. Der Gipfel ist ein klitzekleines Felsplateau, richtung Sligachan zeigen die 5 Finger, die Rob in seinem Gedicht beschreibt*, man sieht allerdings nur den ersten als Felsenturm, im Norden ragt der Schmale Grat von Am Bàistear, im Süden Blabheinn und Glen Sgligachan. Es war wunderschön ruhig und einfach rundrum friedlich, sodass ich einige Zeit auf dem Gipfel verbrachte und die Abendstimmung genoss. Am Bàistear wollte mich auch zu sich holen*... ich startete in Richtung Am Bàistear (noch ein Munro, doch ich hatte Probleme den Weg zu finden, und der kalte Wind schien mir sagen zu wollen "Lass den Scheiß, das ist keine gute Idee, so spät am Abend!!!" Also stieg ich wieder zum Gipfel rauf und dann an der anderen Seite runter, wie mich der erste Finger von Sgurr nan Gillean lockte, doch als ich zwischend en beiden im schmalen Sattel angekommen war, sag der Weg runter so schön eindeutig und schnell aus, dass ich diesen wählte... das stellte sich allerdings als alles andere als einfach heraus, weil dauernd irgendwelchen senkrechten Wände auftauchten oder schmale Schluchten, die nicht unbedingt einfach aussahen... es wurde immer später, und nach einiger Kletterei hatte ich endlich den kessel "Coire a' Bhàisteir" erreicht. Ich war erleichtert und dachte, jetzt geht's immer nur dem Weg nach, und kaum hatte ich den Gedanken zuende gedacht, war der Weg schon wieder weg. Ich dachte, imemr dem Fluss nach, denn der führt auf jeden Fall nach unten, nur hatte ich nicht bedacht, dass der Fluss ohne weiteres ein paar Meter fallen kann ohne sich weh zu tun, und ich fand mich an einem Wasserfall wieder. Also wieder rauf und andersrum, auf der gegenüberliegenden Seite war ein wunderschöner Weg, aber die SChlucht zwischen ihm und mir war leider ziemlich tief. So langsam fing mich das ganze an zu nerven und ich wollte einfach nur heim. Noch einmal fand ich mich an einem fiesen Felsen wieder, aber immerhin war es ein Foto wert, Wasserfall mit Am Bàisteir mit seiner Axt*. Ein Schluck frisches Wasser aus dem Glasklaren Fluss, das Salz vom Gesicht gewaschen, ging es dann wieder rauf und immer weiter. SChlielich kam ich dann zum Weg, der tatsächlich der Weg war und dann war es nicht mehr weit. Die untergehende Sonne (22:30) schien knallrot zwischen 2 Wolken durch und ich rannte den Weg runter. Ich hatte Blasen an den Füßen, sodass jeder Schritt weh tat, aber ich wollte schnell in mein Bett, weil ich um 7 wieder arbeiten musste. Aber ichw ar aucg stolz, dass ich alleine meinen ersten Cuillinberg bestiegen hatte und das auch noch nach der Arbeit.

*
Sgurr nan Gillean -
còig corragan
a' glacadh nan neulan

Sgurr nan Gillean
five fingers
grasping the clouds


*(Wortspiel: Am Bàistear wird fälschlicherweise als Henker übersetzt, was Rob auch als Wortsopiel in einem seiner Gedichte genutzt hat)

tha tuagh a' pheanasaiche -
air a chrochadh
os cionn Coir' a' Bhàsteir

the headman's axe
hangs
over Coire a' Bhasteir

Hier könnt ihr noch mal ein paar Fotos angucken. Das erste zeigt Am Bàisteir mit seiner Axt, das 2. links SGurr nan Gillean, in der Mitte Am Bàisteir, und ich glaube rechte Bruach na Frithe. Das letzte Bild zeigt die 5 Finger von Sgurr nan Gillean oder auch "Pinnacle Ridge"

Ben Nevis

Ich komm gar nicht nach mit dem Schreiben. Wir haben schön bis halb 9 geschlafen, es war sonnig und morgendlich frisch. Rob hatte keine Lust auf Frühstück, also hab ich ein kläglisches Müsli aus Haferflocken und Weizenkissen mit halb Milch halb Wasser ohne Zucker zu mir genommen, denn irgendwas muss man ja essen. Rob tat noch alles weh vom Vortag und ich war auch nicht sonderlich fit, aber der Wille war groß und das Wetter schön.... Rob wollte kleine Klettertouren machen, um sich an das Material zu gewöhnen, aber ich fand das Wetter zu schön, um in einem engen Tal zu bleiben, also haben wir uns entschieden auf der Rückseite von ben Nevis zu klettern. Das war das erste mal, dass wir mit Ausrüstung geklettert sind. AUf der Hälfte der Touristenstrecke auf Ben Nevis haben wir Pause gemacht und mit Schrecken festgestellt dass ich meine komplette Tüte mit Proviant im Auto liegen lassen hatte. Alles was wir hatten waren 4 Äpfel und ein SChokoriegel und Wasser. Aber umdrehen war uns zu anstrengend. Wir sind von da aus um Ben Nevis rumgegangen um zur berühmten Nordseite zu kommen. Von dort kann man die "Tower Ridge" zum Gipfel raufklettern. Es war mittlerweile Mittag oder 1 oder so, wir legten unsere Klettergurte an und los ging es. Ich war erstaunt, wie wenig ich mit dem Zeug umgehen kann, nach dem ich an der Spoho einen Kurs gemacht hatte und X mal mit Mac klettern war. Aber wie man Haken in Felsen macht, diese wieder rausnimmt, sich selst an den Fels bindet und hinterher die Knoten löst, wusste ich alles nicht. Es hat als alles etwas länger gedauert. Das Klettern an sich war ein Kinderspiel, und wär auch ohne Seil gegangen, aber ich wollte mich ja mal daran gewöhnen. Um 3 hat Rob gesagt, das hat alles keinen Sinn, wir sind zu langsam. Das war natürlich enttäuschend, weil das so einen Klang von "du bist nicht gut genug dafür" hat. Aber er hatte recht, ich hab einfach zu lange gebraucht, das Material umzubauen, sodass wir einfach nicht schnell genug vorwärts kamen. Wir haben dann abgebrochen und sich zurück zum Fußweg gegangen. Ich war mittlerweile ziemlich k.o. und hätte den Gipfel Gipfel sein lassen, aber Rob meinte, er müsste meine Munrosammlung vergrößern und hat mich noch zum Gipfel geschleppt. Das gestaltete sich auch als sehr anstrengend, aber als wir erstmal den Bergrücken erreicht hatte, war es die Mühe wert. Die Luft war so klar wie ich das in SChottland noch selten erlebt hab, kein bisschen diesig, rundrum die Berge knallgrün mit hellgrauem Fels auf dem Gipfel, Seen, das Meer und im Tal bunte Rhododendronbüsche, die hier übrigens wie Unkraut an jeder Ecke wachsen. Wir kamen etwa um halb 7 am Gipfel an und waren fix und fertig. Nach ein paar Fotos sind wir dann die Touristenroute runtergestiegen. Jeder Schritt tat weh, die Knie waren steif, Blasen bildeten sich unter den Füßen, der Magen knurrte und wir waren einfach durch und durch müde. AUf dem Weg träumten wir von all den feinen Köstlichkeiten im Auto, welche wir dann gnadenlos plünderten als wir um halb 9 schließlich da waren. Wir haben erstmal richtig reingehauen und dann an der Tankstelle noch Cola gekauft, denn irgendwie musste man ja die Unterzuckerung des Tages wieder ausgleichen. Nach dem Festmahl sind wir gemütlich heimgefahren, mirt 5 Fotostops, um den roten Himmel festzuhalten. Kaum waren wir auf Skye, wurde die Idylle unseres Wochenendes von einem Schatten überworfen ... ein Reh hatte es wohl ziemlich eilig und meinte, es müsste genau vr meiner Motorhaube über die Straße rennen. Jetzt hab ich ne Beule und ein kaputtes Licht und das Reh ist wenn es Glück hat noch in einem Backofen gelandet.

Das ganze hat mich ziemlich fertig gemacht, weil mich das erstmal 200 Pfund kostet. Außerdem tut mir das arme Reh leid. Am Montag war ich zu nichts zu gebrauchen. Ich war ziemlich müde, aber hauptsächlich traurig um das Reh und das Geld. SOnst ging es mir gut, die Beine taten nicht weh, die Blasen waren doch nicht so schlimm wie sie anfangs schienen und immerhin hatten wir ein traumhaftes WOchenende gehabt. Inzwischen ist meine verbrannte Haut hart geworden und fängt jetzt an sich zu pellen. Aber das ist es doch wert!

13.6.06

Glen Coe

So, jetzt bin ich zurück vom Wochenende und hab mich wieder erholt. Am Freitag Abend sind Rob und ich nach einigem Hin und Her nach Glen Coe gefahren. Da haben wir ein paar Runrig-Fans getroffen, die da gezeltet haben. Wir haben uns da nicht sonderlich wohl gefühlt und uns bald in unser Zelt verkrochen. Ich kannte nur einen der 20 Leute persönlich und nochmal 2 vom Chat. Waren aber alle nicht so mein Fall. Umso besser war es, dass Rob dabei war.
Am Samstag sind wir um 6 aufgewacht und konnten nicht mehr schlafen. Nach dem Frühstück haben wir 2-3 Leuten die schon auf waren tschüss gesagt und sind nach Glen Coe reingefahren und haben Buachaille Etive Mòr bestiegen. das ist der dicke Berg, den man sieht, wenn man von Süden nach Glen Coe reinfährt (Hierkönnt ihr mal Bilder angucken, allerdings nicht von mir) Wie es sich für Kletterer gehört, sind wir den direkten Weg hochgeklettert. Das ist was, was ich immer schonmal machen wollte. Ich hatte immer riesen Respekt davor... aber jetzt nach meinen Cuillin-Wanderungen war es ein Kinderspiel (klettertechnisch, nicht ausdauermäßig) Es war eine richtig tolle Kletterei, gigantisches Wetter und einfach alles bestens. Ich hatte auch schön SOnnencreme benutzt, nur, wie sich später rausstellte, ein paar wichtige, ziemlich große Stellen vergessen, die jetzt knallrot sind und weh tun. Wir sin Crowberry Tower hochgeklettert, hier habt ihr mal ein Bild. Wenn ich mir das so angucke, weiß ich gar nicht wie wir da hochgekommen sind, auf jeden Fall hat's Spaß gemacht, war nicht so schwer wie so manches was wir in den Cuillins schon erklommen haben, und es war nett, oben drauf zu Mittag zu essen. Hier ist noch eins. Von da aus war es nicht mehr weit zum Gipfel, der aber so voll war, dass wir da nicht Pause gemacht haben. Wir haben uns etwas neben dem Gipfel ausgeruht, bei einem kleinen, fast ausgetrockneten See (ja sowas gibt's auch in Schottland) und dann haben wir uns auf den weg gemacht zum nächsten Gipfel, denn wenn man schonmal da ist.... kann man ja noch ein paar Munros einstecken. Also wir den dann erreicht hatten, und ich gerade mein 35. Häkchen gemacht hatte, stellten wir mit Erschrecken fest, dass in der Ferne noch ein Gipfel war, was automatisch mein Häkchen entfernte und meinen 35. Munro zunichte machte, denn ich wusste dass Buachaille Etive Mòr 2 Munros hat. Also mussten wir wohl oder übel noch da rüber, und das gestaltete sich als extrem anstrengend. Jurz vorher hatten wir noch mit dem Gedanken gespielt, den Berg schnell wieder zu verlassen, uns auszuruhen, und eine Nachtbergwanderung zu machen. Als wir letztendlich den nächsten Gipfel eingepackt hatten, packten wir auch die Idee der Nachtwanderung ein und krochen den berg runter. Ich war inzwischen rot und wusste nicht warum, weil ich vorher die ganze Zeit nicht mal braun geworden bin.... Im Tal das zurück nach Glen Coe führt, mussten wir dann erstmal den halben Bach austrinken und dann im Fluss baden. Das tat gut, denn wir waren total verschwitzt und erschöpft. Danach waren wir wieder frisch und munter. Als wir gegen halb 9 am Auto waren, hab ich noch einen kleinen Ausflug gemacht, um ein angemessenes Foto vom Berg zu machen und dann sind wir in Fort William Fish & Chips essen gegangen. Rob hat sich so richtig voll geschlagen (entweder isst er wie ein Scheunendrescher oder er isst gar nichts). Dann haben wir uns in Glen Nevis ein Plätzchen zum Zelten gesucht, und das schönste gefunden, was man sich vorstellen kann. Wild, am Fluss, ein paar Bäume und ein dicker Fels, der vorm Wind schützt, rund rum Berge und eine leichte Brise, die die Midges (kleine, gemeine Mücken, die vor keinem Autan etc. Halt m achen) fernhielten. Nach einem Tässchen Tee sind wir dann erschöpft in unsere Schlafsäcke gefallen.

Über den 2. Tag erzähl ich euch morgen. Es ist schon spät, und ich muss morgen wieder um 7 in der Küche stehen.

5.6.06

Sommer

Ich bin jetzt den 3. Tag wieder zurück in meiner Küche und es macht richtig Spaß. Die Stimmung ist gut, die Leute sind gut gelaunt und fleißig, alles bestens.Die letzten 3 Tage hatten wir auch wunderschönes Wetter. Die SOnne schien/scheint (bis abends um 11) und teilweise lag eine dünne schickt wolken direkt über dem Meer und die Berge schauten über die Hälfte aus den Wolken heraus. Der Sommer ist endlich da. Das sieht man nicht nur am schönen Wetter, sondern auch an den Midges und an den Touristen, aber die sind beide nicht so schlimm. Midges hab ich bisher nur vereinzelt an einem ruhigen Abend gesehen, Touristen tun nichts außer dass man manchmal hinter ihnen im Auto fährt und nicht weiter kommt. Aber das schöne am SOmmer ist, dass man viel draußen sein kann, es ist warm und sonnig und lange hell.
Am Wochenende wollen Rob und ich nach glen Coe fahren und klettern gehen. Außerdem treffen sich ein paar verrückte Runrigfans zum Wandern, vielleicht schauen wir bei denen mal vorbei.

1.6.06

Gedanken

Tja, da wollte ich mal ein gutes Bild von mir abgeben und bin brav heute trotz Husten und noch nicht ganz funktionierender Stimme wieder bei Fàs Mòr aufgetaucht. Die hatten aber nicht mit mir gerechnet (eigentlich ruft man an, wenn man nicht kommt, nicht wenn man kommt, oder? Naja, egal. Jetzt mach ich Lunchcover von 12 bis 3 und hab den Rest des Tages frei. Ist ja auch gar nicht so blöd. Dann kann ich noch ein bisschen lesen. Ich konnte gestern Abend gar nicht aufhören.

Was beschäftigt mich denn noch so? Oft weiß ich gar nicht was ihr überhaupt schon wisst und was nicht, denn ich weiß ja aucuh nicht immer was ich schon geschrieben hab und was nicht. Also wenn Ihr irgendwas wissen wollt oder mal ein paar Zeilen zu irgendeinem Thema lesen wollt, dann fragt doch einfach mal. Aber bitte nicht Politik und Fußball. Hier auf Skye, ganz im Gegenteil zu Köln, Stuttgart und Berlin, kann man sogar so tun als wüsste man von der Fußball-WM nichts. Achso Thema Haus: da tut sich nichts, aber momentan kümmer ich mich auch nicht drum weil ich in meinem Turmzimmer sehr glücklich bin. Häuser sind hier extreme Mangelware, zum Mieten und zum Kaufen. Das geht alles sowieso nur über insidergespräche, und da bin ich noch nicht genug integriert. Aber ich mach mir da auch keine großen Sorgen. Solang ich in der KÜche arbeite oder irgendwo am College, kann ich hier wohnen bleiben. Und ich lege auch nicht fest, ob ich am College bleibe oder vielleicht im Herbst oder nächstes Jahr oder in 2 Jahren woanders hinziehe. Ich schau einfach mal was kommt.