30.1.06

Umzug

Heute nach der Arbeit bin ich in mein neues Zimmer im College gezogen. Ich hatte schon am Morgen alle meine Sachen aus Unas Haus mi mitgenommen, sodass ich mich direkt in meinem neuen Zuhause breit machen konnte. Zuerst hab ich mal meine Klamotten in den Schrank geraeumt, jetzt hab ich endlich wieder mehr Auswahl morgens. Dann ging das Kistenschleppen los. Ich hab alle Kisten ausgeraeumt bis auf die Kuechenkiste. Mein Zimmer ist winzig. Es steht ein Bett drin und ein SChreibtisch mit STuhl. Es gibt einen geraeumigen Wandschrank und ein Regal mit 2 Brettern und einen Nachtisch. Zum Glueck hat der Schreibtisch ein paar Schubladen. Also ich hab alles gut untergebracht. Sogar meinen Computer hab ich aufgestellt, nur der muss erstmal trocknen bevor ich den einschalte. Die Luftfeuchtigkeit ist hier so hoch und wer weiss was der im Auto alles abgekriegt hat.Ich hab dann noch meine Kerzenstaender (natuerlich auch Yvonnes Teelicht-Arrangement) aufgestellt und meine Lichterkette (mit den rotgelben Papierschirmchen) um Regal und Vorhangstange drapiert, sodass es jetzt richtig gemuetlich ist. Ich hab leider keinen Seeblick, aber man kann nicht alles haben. Es ist klein aber fein und ich fuehle mich wohl. Da lerne ich vielleicht auch schnell Leute kennen.

29.1.06

Schoenes Wochenende

Oh, was fuer ein Wochenende!!! Gestern, also Samstag bin ich nach Elgol gefahren, dasist der Ort, von dem man die Cuillin Hils am besten sehen kann. Ich hab da ewig am Strand rumgesessen, mir von der Sonne den Ruecken waermen lassen und ein paar Fotos gemacht. Die Wolken gingen auch ueber den bergen weg und alles war klar und blau. Ich hatte tolle Aussicht auf Eigg und Rum (glaub ich) und von den Cuillins kann ich ja gar nicht genug kriegen. Wer sie schonmal gesehen hat, gerade auch von Elgol aus, der weiss was ich meine. Abends hab ich mir dann schoen was gekocht und ein paar Karten geschrieben.

Heute war ich zuerst ganz faul. Allerdings war ich schon (was ja gar nicht meine Art ist) um 9 putzmunter. Nach dem Fruestueck war ich erstmal im College im Internet aber als dann der blaue Himmel durch die Fenster schien, hab ich gemacht dass ich heim kam, hab schnell was gegessen und sofort das haus verlassen. (Der Kuechenchef sagt, jeder sonnige Tag auf Skye sollte sofort zum Feiertag erklaert werden und allen Leuten verbieten zu arbeiten, und ihnen befehlen rauszugehen um den Tag zu geniessen) Also hab ich das gemacht. Ich bin gegen 3 nach Aird gefahren, dass sind 5 km auf einer Ministrasse richtung Sueden, also zur Spitze der Insel. Die Sonne schien so tief, dass ich ein paar mal fast im Graben gelandet bin (ihr koennt euch die Strassen einfach nicht vorstellen), weil dauernd eine Kurve kam, die ich aber nicht gesehen hab, weil die Sonne so tief stand. Und wenn die Strasse gerade mal so breit ist wie ein Auto, dann ist es in den Graben ja auch nicht weit. Ein paar mal wars echt knapp. Und dann kommt auch noch einer entgegen....

Naja, ab dem Dorf Aird oder so bin ich dann einen Feldweg entlang weitergelaufen und dann einen Pfad durch die Huegel richtung Landesspitze. Es war richtig schoen sonnig und warm und mir ging es einfach phantastisch. So ein toller Tag! Ich kam voellig fertig auf dem letzten Huegel der Insel an und war voellig platt von der Aussicht. im Westen die Cuillins mit sanften Nebelschwaden um ihre Spitzen und im Sueden Rum (das ist doch diese Plateau-Insel, oder) und ich glaub Jura oder so, jedenfalls mit ganz vielen Bergen drauf. Ich sass bestimmt ne Stunde oder da und hab ein Foto nach dem anderen gemacht (werden nachgeliefert)Die Sonne ging zwischen den zwei Inseln unter, die 4 fetzenwoelkchen wurden rosa und der Himmel hatte alle Farben. Es wurde richtig kalt und ich musste mir schonmal angucken wo's zurueck geht, denn man weiss ja was passiert, wenn sie Sonne untergegangen ist. Ich bin den selben Weg durch die Heide wieder zurueckgestapft, ein paar mal im Schlamm versunken, ihr wisst ja wie das hier ist, und hab den Feldweg wieder erreicht bevor es wirklich dunkel war. ich musste nochmal fuer ein Foto einen kleinen Abstecher den berg rauf machen, denn der Himmel war so schoen und die Inseln hoben sich jetzt als Silhouette davor ab. Traumhaft. Ich konnte den Weg dann nur noch an ein paar weissen Steinen erkennen, aber das reicht ja. Als ich dem Dorf wieder naeher kam, musste ich stehen bleiben, die Augen schliessen und mich ueberkam ein unendliches Wohlgefuehl. Die Luft duftetenach Moor, Gras, Meer und einer sanften Mischung aus Torf- und Kohlefeuer. Einfach typisch Hebriden. ich weiss doch wofuer ich hier her gekommen bin. Ein paar von euch wissen welchen Duft ich meine. Die ersten Sterne kamen raus, Die Haeuser da in dem Dorf sind weit verteilt, sodass jedes richtig viel Platz hat. es gibt noch wenige von diesen "modernen" Bungalos und noch viele von den alten traditionellen Haeuschen mit 2 Schornsteinen und einem niedringen Dach. Vielleicht gibt's ja mal eins zu verkaufen.

Die Rueckfahrt ging schnell und diesmal konnte ich auch was sehen. Ich hab zuhause schnell ein menue gezaubert und nach dem Essen sofort wieder das Haus verlassen (war gar nicht geplant, aber irgendwie ist die Stimmung nicht so gut. Ich bin zu Fuss zum College gelaufen und es war inzwischen stockfinster. Der Himmel war uebersaet mit tausenden von Sternen, was man ja bei uns nie sieht, weil es viel zu hell ist. Hier gibt es ja noch nicht mal Strassenlaternen, und auch nicht besonders viele Haeuser, die Licht machen koennten. Ich hatte eine Lampe, aber bin eigentlich einfach nur der Strassenmarkierung hinterhergelaufen, aber manchmal war's schon schwierig. Als ich fast am College war, da ist ein Fussweg ein paar Meter neben der Strasse, sprang in diesem Zwischenstueck ein Reh rum. Mal gucken, vielleicht ist ja gleich der Mond aufgegangen, dann find ich auch ohne Lampe nachhause.

Tja und morgen zieh ich dann ins College, aber das erzaehl ich euch dann naechstes mal.

27.1.06

Essen

Ich hab euch noch gar nicht erzählt, was es in der Küche alles zu essen gibt. Es wird alles selber gemacht, das fängt bei Pizza, Quiche und Curry an und geht über Sandwiches bis Kuchen und Plätzchen. Ich find das einfach toll. Ich hab auch nioch nie gesehen,d ass irgendwelche fertigen Sachen verwendet werden. Das Gemüse wird also alles selbst gewaschen und geschnitten und das kommt sogar zum Teil aus dem eigenen Gewächshaus. Der Kuchenteig wird selbst gemacht, die Sahne wird selbst geschlagen, der Reispudding gekocht und eben jeder einzelne Sandwitch selbst mit Butter bestrichen und liebevoll mit Salat, Käse, Lachs, Gurken, Huhn oder Schinken belegt. Dann werden sie verpackt und es kommen noch gälische Schildchen drauf (Lieblingsbeschäftigung). Toll oder?! Die Küche ist auch super sauber und es gab noch nie was wo ich mich irgendwie ekeln musste (ich kenn da noch eine andere Küche!)

Kalt kalt kalt

Das hat man davopn wenn man nach der Arbeit stundenlang im Internet hängt. Man kommt "nachhause" und es ist 12 Grad (Janina, wenn du mir noch das Grad-Zeichen finden könntest). Und das ist nicht die Außentemperatur, auch nicht die Voratskammer, sondern das Wohnzimmer. Also hab ich erstmal Feuer gemacht, was diesmal zum Glück auch geklappt hat. Man muss ewig viel Papier reinstopfen, am besten geknotet, dann Holz drauf sofern vorhanden und dann Kohle, und davon nicht zu knapp, aber micht die Riesenbrocken. Im Mediterana war ich der Feuerteufel, und hier schaff ich's nicht mal, den Ofen einzuheizen. Naja, gestern gings dann. Naja, aber es war ja auch schon 7 Uhr und dann wird's auch nicht mehr warm. Ich hab also schnellw as gekocht, dann teloefoniert (das ist die Aufwärmphase des Ofens) und dann konnte ich die Langzeitkohle (gepresst) drauflegen. Die Zimmertemperatur hat es im Laufe des Abends immerhin auf 16 Grad gebracht, also saß ich da in meinem dicksten Shetlandpulli, mit meinem Tee, Wärmflasche, noch einem Tee und meinem Buch in der Nähe des Feuers.

Heute Nacht durfte ich in Kirstens Zimmer schlafen, weil sie fürs Wochenende nach Aberdeen nach Hause fährt. Das Zimmer ist aber viel kälter als Unas, aber da kann man sich dran gewöhnen. Bald kommt ja auch der Frühling ;)

Heute war es wieder etwas trüber, was den Vorteil hatte, dass meine Scheiben nicht gefroren waren. Anstatt spülen oder Suppe ausgeben durfte ich heute Obstsalat machen, und das auch noch mit filetierten Orangen (posh oranges), d.h. ich war ne Weile beschäftigt, und die Spülerei ging an mir vorbei. Zum Mittagessen gab es einfach zu viele gute Dinge, also musste ich auch von allem was probieren. Ich hab jetzt einen Ruf als Vielfraß. Im Büro musste ich wieder CDs anhören. Ich glaub heute hab ich 4 geschafft. Irgendwann weiß man auch schon was kommt, denn die sind ale gleich aufgebaut. Und wehe, ich weiß mal nicht was ich mit einer falsch bespielten CD machen soll! Da krieg ich gleich eins von Frau Chefin Una über die Rübe (auch wenn sie gar nicht die Chefin ist)

So, jetzt ist Wochenende. Ich weiß ja schon gar nicht mehr was das bedeutet. Während der Uni-Zeit hatte ich am Wochenende immer irgendwas zu lernen oder war im Mediterana. Das gleiche gilt für den Feierabend. Hier ist das anders. Wenn ich Feierabend oder Wochenende hab, dann hab ich das auch. Und dann ist da nichts anderes was ich machen muss. Ich kann also den ganzen Tag schlafen, oder gammeln oder wandern gehen, einkaufen fahren oder sonst irgendwas machen, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss oder ständig denken muss, dass ich ja noch dieses und jenes muss und hier hin und da hin und Sonntag Spätdienst und so weiter vor mir hab. Ich hab jetzt einfach nur frei. Vielleicht komm ich ja nochmal ins Internet. Mal sehen. Ein Munro (Berg über 3000 Fuß/914m) wäre aber auch nicht schlecht. Mal gucken, wie das Wetter wird.

Achso. Wir gehen nicht davon aus, dass Unas Vermieterin mich einziehen lässt, also ziehe ich am Montag hier ins College. Das ist dann etwas teurer, allerdings ist dann Strom, Heizung und sogar Reinigung und Frühstück mit drin. Heizung: schön eine zu haben, die nicht erst um 22 Uhr warm wird, aber nicht mehr so romantisch. Reinigung: Praktisch aber nicht notwendig. Frühstück: Unnötig, weil ich sowieso in der Küche arbeite, und deshalb 1. zu der Zeit arbeite wo es das Frühstück gibt (und zwar stelle ich das selber raus und sammle das Geschirr ein) 2. krieg ich in der Küche Frühstück umsonst (so jetzt kenn ich auch die Tastenkombi für das ü auswendig ;) ) Naja, da kann ich dann wenigstens mal meinen ganzen Krempel auspacken. Hoffentlich krieg ich keine Nachbarn, die die ganze Nacht Party machen.

26.1.06

Noch ein schoener Tag

Heute Nacht war's ziemlich kalt also musste ich auch noch Scheiben kratzen bevor ich los konnte. Diesmal hab ich die Mondsichel ueber dem Meer mal mit dem großen Objektv fotografiert. Wahrscheinlich mach ich jetzt immer die selben Fotos, weil ich einfach von dieser Morgenstimmung ueber Sleat und Knoydart nicht genug kriegen kann.

Heute war nicht so viel zu tun. Wir standen in der Kueche auch schonmal rum und wussten nicht so recht was tun. Ich durfte wieder die Suppe ausgeben, d.h. Leute reden mit mir Gaelisch und ich mit ihnen. Zwei haben mich sogar gefragt wer ich bin, was ich hier mach und waren ganz interessiert. Ansonsten hab ich Zwiebeln geschnitten, Fruestueck gemacht, viel gespuelt und gequatscht. David ist der 16jaehrige Azubi, der keinen Schlag tut. Ich hab eine Spuelmaschine nach de anderen gefuellt und geleert und er hat mir dabei zugeguckt. Aber irgendwann wurde er dann gescheucht, weil seine Faulheit zu auffaellig war.

Die Pausen habe ich wieder groeßten Teils draußen verbracht und die Aussicht genossen. ( ah ich hab gerade das ä gefunden, aber wahrscheinlich werde ich immer zu faul sein Alt+ 0228 einzutippen)

Im Buero musste ich heute wieder CDs anhoeren und Index schreiben. Hoffentlich gehtd as bald vorbei. Vorallem, wenn die selbe Sache 5 mal kommt, kann man auch verrueckt werden. Wenigstens ist der andere Typ nett und lustig.

Wahrscheinlich muss ich aus dem Haus wieder ausziehen. Kirsten wuerde gerne ausziehen, damit ich einziehen kann, aber sie hat einen Vertrag bis Ende März und es gibt wohl keinen Weg den auf mich umzuschreiben, jedenfalls nicht ohne dafuer £ 90 zu zahlen. Und da Skye ja, wie Una sagt, ein Dorf ist, kann ich auch nicth einfach einziehen und sie aus ohne was zu sagen, denn das macht innerhalb von kuerzester Zeit die Runde, und dann wird's unangenehm fuer alle. Deshalb werde ich wahrscheinlich spätestens am Montag ins College ziehen. Das ist zwar modern und schick und komfortabel, aber eben auch viel teurer. Außerdem ist da Fruehstueck (herrje! wenn jemand die Tastenkombi fuer ue weiß, bitte melden!) mit drin, und das brauch ich ja gar nicht weil ich erstens in der Kueche Fruestueck umsonst bekomme, und zweitens zur Fruestueckszeit arbeite (Fruehstueck hinstellen, Geschirr wegraeumen) Naja, mal sehen, vielleicht koennen wir da einen Deal machen.

25.1.06

Toller Tag

Ich hab natuerlich voll verschlafen, obwohl Una schon im Bad rumturnte. Bin also um 7:35 aufgestanden und kaum war ich die Treppe runter, schienen durch die Haustuer die tollsten Farben. Also: Schuhe an, Auto augf, Kamera raus und dann erstmal entspannen. Die SOnne ging gerade ueber den Bergen von Knoydart auf. (Knoydart ist eine unberuehrte Berglandschaft, wo es wirklich nicht gibt ausser Berge und Seen, kein Haus, kein Hotel, nur eine STrasse, und da faehrt selten einer.) Der Himmel war leuchtend in allen Farben von blau ueber Gelb nach Rot, die Mondsichel stand ueber dem Meer und alles war still und einfach wunderschoen. Leider konnte ich mir nicht allzu viel Zeit lassen, denn ich musste ja um 8 in der Kueche stehen. Das Fruestueck kann ich mir ja zum Glueck auch jetzt immer sparen, weil es auch das in der Kueche gibt. Saemtliche Teepausen hab ich heute draussen verbracht, weil das Wetter so schoen war. Vor der Kueche ist ein grosser Platz mit so einem Minikolosseum mit Blick ueber das Meer und die Berge. Was will man mehr?

Um 3 hab ich dann im Buero angefangen. Ich hab eine CD angehoert und dafuer ein Index erstellt. Die restliche Zeit hab ich rumgehangen und mit dem anderen Typen geredet, der eigentlich so ne Art Boss fuer das Buero ist, aber irgendwie auch nicht wusste was er mir zu tun geben soll. Una war nicht da und hatte mir nur diese eine Aufgabe gegeben. Naja. wir haben nett geplaudert. Auf Gaelisch natuerlich.

Jetzt sitze ich im Computerraum. Ich hab leider immer noch keinen eigenen Account, und bin deshlb immer von Una abhaengig. Sie ist schon zuhause und bereitet einen Konversations-College-meets-Community-Abend vor. Eigentlich wollte ich da auch hin, aber .... mal sehen.

Uebrigens sind die Chancen am besten, mich abends ab 6 (deutsche Zeit) im Internet zu treffen, falls mal jemand mit mir chatten will.

24.1.06

E-Mail

Ich hab momentan vom College aus Zugang zum Internet. Ich checke meine Mails ueber GMX, aber mein Adressbuch dort ist noch nicht sehr voll. Es waere also super, wenn ihr mir alle schnell ne Mail schreiben koenntet, auch wenn nur asdf drinsteht, denn dann kann ich euch zum Adressbuch zufuegen. (Sonja, dann kann ich dir auch mailen)
Danke euch!

Neuer Job oder zwei

Bingo! So schnell kann's gehen. Ich hab heute morgen um 8 (iiiiih) in der Kueche angefangen... Kartoffeln schaelen, nicht gerade meine Staerke, aber um 10 durfte ich immerhin kurz weg und jemand anders hat dann den Job fuer mich fertig gemacht (doppelte Menge in halber Zeit) Ich hatte dann ein Interview in Unas Buero, um zu schauen, ob ich hier noch einen 8 Stunden-Job bekomme. Das gespraech war auf Gaelisch, was ich ja nicht unbedingt gewoehnt bin, und schon gar nicht, wenn's um was geht, aber ich hab wohl erfolgreich so getan als wuesste ich worum's geht ;) Den Job hab ich jetyt also bekommen, d.h. Ich arbeite von 8 bis 2 in der Kueche (mit einer halben Stunde Mittagspause und 2 Teepausen (die machen hier irgendwie staendig Teepausen) und dann von 3 bis 5 im Buero an 4 Tagen. Dann kommt auch ein bisschen Geld zusammen :)

In der Kueche war's echt nett. OK, nicht unbedingt arbeit fuer die man vorher ein Staatsexamen gemacht hat, aber immerhin. Die Leute sind nett, es ist nicht allzu stressig, oft haengt man auch nur ab, nur von 1230 bis 1330 geht die Post ab. da haben die Studenten Mittagspause, also muss ich Suppe ausgeben, leere Tabletts abraeumen, und so weiter. Aber dafuer wird's danach umso ruhiger. Danach darf ich alles essen was noch da ist und davon wird man gut satt. Und bezahlen muss ich nix dafuer. Was ein Traumjob! Ich hoffe, dass ich mit dem Buerojob auch so gut klar komme.

Gestern Abend war ich mit Una im gaelischen Chor. nee danke, das ist nichts fuer mich. Erstens find ich die gaelischen Lieder total schrecklich als Chorlied und zweitens ist es da total ernst. Die leute sind schon nett und so, und manche von den Maennern albern auch rum, aber leider kriegen sie dann direkt eins ueber die Ruebe. Ich guck mich bei Gelegenheit mal nach einem lustigeren Hobby um.

23.1.06

Neues von der Jobfront

Ich kann morgen anfangen zu arbeiten. Ich hab heute mit dem Kuechenchef geredet, der uebrigens auch bei dem Ceilidh war, und ich kann also morgen um 8 anfangen. Die Kuchenleute sind total nett und lustig, und ich glaube, dass ich da Spass haben werde. (Verzeiht mir bitte diese fiese Rechtschreibung aber hier gibt es eben nicht alle Zeichen.) Morgen hab ich dann auch noch ein Gespraech mit einem im Buero, und dann wird sich rausstellen, ob ich da auch arbeiten kann. Der Mindestlohn ist hier £5,05 die Stunde, also da muss man schon einiges tun, um Miete, Steuer, Council Tax, Kohle und Strom bezahlen zu koennen.

Hab ich euch schon erzaehlt, in was fuer einem suessen Haus ich wohne? Also es hat ein Wohnzimmer mit Kueche und oben 2 Schlafzimmer. Davon krieg ich wahrscheinlich bald eins, und Una hat das andere. Am Nachmittag machen wir Feuer. Das Feuer ist die Heizung und gleichzeitig fuer warmes Wasser wichtig. Wenn das Feuer eine Weile brennt, springt die Pumpe an und schickt das Wasser durch das Haus. Das haelt dann vor bis zum naechsten Morgen, wenn man das Feuer richtig macht. Am Morgen hat das Wohnzimmer zwischen 14 und 16 Grad. Wenn wir ins Bett gehen hat es gerade 20 Grad erreicht. Schade eigentlich. Gestern sass (iihhh) ich mit meiner Wolldecke am Feuer und hab einen Brief geschrieben. NUr direkt vor dem Feuer ist es eigentlich gar nicht warm, weil die Waerme ja abtransportiert wird.

Das wars fuer heute. Ich hoffe, ihr wisst inzwischen, wie man sich hier anmeldet. Ich freue mich ueber Nachrichten von euch und hoffe euch geht's gut.

22.1.06

Schneller erster Report

Ich bin gut in SChottland angekommen und sitze gerade am Sabhal Mor Ostaig, das ist das Gaelisch-College von Skye. Ich wohne momentan bei Una, das ist eine die ich vom gaelischen Forum kenne und die auch aus Deutschland kommt. Die Chancen stehen nichtschlecht dass ich hier ab morgen einen Job bekomme. Wahrscheinlich erstmal in der Kueche zum Obst schneiden und Salat machen, ber vielleicht auch im Buero. Mal sehen. Erstmal bin ich froh, irgendwo unterzukommen. Solltet ihr irgendwo ein y oder ein z an der falschen Stelle sehen, muesst ihrdas einfach austauschen, denn die Tastatur ist eben hier anders und da muss ich mich erst dran gewoehnen.

Meine Reise war sehr lang und sehr abwechslungsreich. Kaum hatte ich Julia am Bahnhof verabschiedet und Koeln verlassen stand ich schon im Stau. Es ging so wirklich gar nichts, also mit Motr aus und so. Das naechste mal Chaos hatte ich dann in Antwerpen, wo ich mich so dermassen (sorry, aber hier gibts kein sz) verfahhren hab, dass ich schon Angs gekriegt hab, dass ich die Faehre verpasse. Ich musste mich schon sehr zusammenreissen, damit ich nicht total die Nerven verliere. Als ich die Strasse dann gefunden hatte, bin ich erstmal ziemlich gerast, um die Zeit wieder einzuholen. Natuerlich habs dann auch noch kurz vor dem Hafen eine Umleitung. Die Faehre fuhr um 6, man sollte 2 Stunden vorher da sein, und es war bereits 1630. Panik Panik Panik. Zum Glueck haben sie mich noch mitgenommen (ich haette auch eine halbe Stunde vor Abfahrt noch mitgekont, aber das wusste ich ja nicht).

Auf der Faehre war tote Hose. Gerade am Anfang, wo wahrscheinlich alle erstmal ihre Kabinen bezogen haben, hatte ich das Gefuehl ich bin die einzige auf der Faehre. Ich hab mich in einen der beiden Schlafsesselraeume eingerichtet, obwohl ich eigentlich im anderen war, aber ich wollte lieber einen Raum fuer mich allein. Tja, dann hing ich erstmal ab.... der Kellner wollte mir was zu trinken bringen, und als ich gesagt hab, as kann ich mir nicht leisten (Schwaebin) hab ich von da an alles umsonst bekommen. Nur das Angebot, in seinem Zimmer zu Abend zu essen, hab ich abgeschlagen ;) Ich hab also irgendwie noch Zeit totgeschlgen und dann geschlafen, und dan waren wir ja auch schon fast da. So gegen 10 sind wir unter der Forth Bridge durchgefahren, was sich jeder der die schonmal gesehen hat, ja auch als besonders toll vorstellen kann.

Dann war ich also da, in meiner alten und neuen Heimat. Ich bin sofort richtung Norden gefahren, an Perth vorbei und dann in Speyside links ab ueber Dalwinnie durchs Whiskyland nach Spean Bridge und weiter nach Norden. Mein Tank wurde immer leerer, und wer schonmal durch SChottland gefehren ist, weiss, dass Tankstellen auf sich warten lassen. In Spean bridge kommt bestimmt eine - Pustekuchen! Vielleicht doch nach Fort William fahren, obwohl es nicht auf dem Weg liegt? Nee. Nach Loch Lochz kommt ein Laden, vielleicht hat der ja ne Tanksaeule. Noe. Aber der weiss wenigstens wo die naechste Tankstelle ist, und ich bin gerettet. Sie kam dann auch kurz nach Invergarry auf der Strasse nach Inverness, die eigentlich nicht auf meinem Weg lag, aber gut. Tank voll, Herz wieder hoeher, raus aus Invergarry und dann.... Pause. Am Aussichtspunkt ueber den See der aussieht wie die Karte von Schottland, Katrins Kuchen, eine Tuete Walkers Crisps, Radio nan Gaidheal mit guter Musik und feinstem Muttersprachler-gaelisch. Was will man mehr? Um 16:30 kam ich dann bei Una an, d.h. ueber die Bruecke nach Skye und dann nach Sleat runter.

Am Freitag Abend waren wir beim Ceilidh in Plockton, das ist auf dem Festland. Es war ein Konzert von Schuelern und anderen, um Geld zusammenzutreiben fuer die Behandlung von einem Maedchen das einen schweren Unfall hatte (Ja das Gesundheitssystem ist hier etwas anders) Die Musik war wirklich gut. Es gab Harfen, Floeten, Dudelsack, fiddle und gesang und eben am Schluss noch ein kleines Ceilidh. Da war ich froh, dass ich schonmal getanzt hatte, denn sonst waer ich voellig ueberfordert gewesen. Gestern Abend waren wir nochmal bei einem Ceilidh. Diesmal wesentlich kleiner, in einer kleinen Halle mit 22 Leuten des Dorfes. Wir haben mal ein paar neue Taenze gemacht, die noch nicth alle kannten, und ich sowieso nicht. Es war echt super witzig, weil die Leute hier einfach so einen coolen Humor haben, und es gab echt kaum mal einen Kommentar, der nicht nochmal kommentiert wurde, und dann Gelaechter ausloeste.

So heute schuettet es wie aus Eimern und wir haben uns ins College verzogen, damit ich euch berichten kann. Wenn ich den Job hier kriege, kann ich das auch oefter tun. Wir werden sehen. Mir geht's jedenfalls gut und hoffe, euch auch.

Bis zum naechsten mal.

10.1.06

erste Gedanken

Oh je... ich bin noch nicht mal weg und fang schon an, euch zu vermissen. Ich hab gerade meinen ersten Anflug von Unwohlsein. Bisher hab ich mich drauf gefreut, endlich meinen Traum zu verwirklichen, aber jetzt wo alles so schnell so nah kommt, kommt eben auch mal ein Anflug von Angst vor dem was kommt. Einerseits finde ich den Gedanken daran, mich von euch zu verabschieden ganz furchtbar, und ich würde manche am liebsten wieder ausladen, weil ich weiß, dass ich in Tränen ausbreche, wenn sie gehen. Bei vielen find ich das auch nicht so schlimm, weil ich weiß, dass ich sie wiedersehe, weil sie mich besuchen kommen oder einfach auch noch hier sind, wenn ich mal zu Besuch komme. Aber das ist eben nicht bei allen garantiert. Und sich dann vorzustellen, dass man jemanden, den man besonders gern hat, vielleicht nie wieder sieht, ist schon schrecklich.

Außerdem weiß ich immer noch nicht was ich eigentlich mache. Die vom Council wo ich mich für einen Job beworben habe wissen immer noch nichts. Ich fahr da also hin, und vielleicht krieg ich den Job, vielleicht aber auch nicht. Dann sitz ich da alleine auf ner Insel, wo ich keinen kenne.

Andererseits sitz ich hier auch oft alleine, und das genieße ich dann auch noch. Vielleicht ist es auch alles gar nicht so schlimm. Aber jetzt hab ich gerade mal eine kleine Depriphase. Manche Leute seh ich auch hier nur alle paar Monate. Aber da denkt man irgendwie nicht so drüber nach. Manche Leute hab ich schon zum letzten mal gesehen, und es ist mir noch nicht mal aufgefallen. Wenn ich einmal weg bin, ist wahrscheinlich alles ok. Ich hasse nur Abschiede. Vielleicht sollte ich so Partys auch nicht machen...