31.5.06

kranke Briten

So, mir geht's jetzt schon besser. Ich bleibe heute noch zuhause, weil meine Stimme noch nicht richtig funktioniert, was bei der Arbeit mit Kindern ja nicht so günstig ist. Gestern hab ich die meiste Zeit im Bett gelegen und entweder geschlafen oder gelesen. Ich hab jetzt schon die Hälfte vom "Sakrileg"/"Da Vinci Code" gelesen. Ich lese ja eigentlich nicht gerne und es gibt nicht viele Bücher, die mich zum Lesen bringen, aber das Buch schafft es. Es ist allerdings auch extrem langweilig so alleine in so nem Turmzimmer zu sitzen oder liegen, wo nie einer vorbeikommt. Noch nicht mal Rob hat es geschafft. Er ist ja jetzt Gärtner/Hausmeister und ist gut beschäftigt. Wir wollten eigentlich zusammen mittagessen, aber haben uns verpasst, was für mich extrem enttäuschend war, weil das mein einziger Sozialkontakt an dem Tag war. Dann hat mich Martin an der Kasse auch noch abgezockt und mich den vollen Preis statt den Mitarbeiterpreis zahlen lassen und ich konnte mich wegen nicht vorhandener Stimme nicht mal wehren. Anscheinend hat er es bereut und hat mich heute nur Studentenpreis zahlen lassen, so kommt das wieder aufs gleiche raus. Aber ich fühl mich tatsächlich ein bisschen wie Rapunzel, die darauf wartet, dass de Prinz vorbeikommt und sie rettet. Ich war immerhin kurz bei Fàs Mòr um zusagen, dass ich heute auch nicht kommen würde. Dann hab ich krächzenderweise Jean angerufen, die auch krank im Bett liegt, und ihr gesagt, dass ich den Job nicht weitermachen will. Von Alison in der Küche geht das auch klar, also müssen wir uns nur noch einigen, wann ich wieder wechseln kann. Das ist alles so schön unkompliziert hier. Ja sonst hab ich nichts gemacht außer ca. 3 heiße Zitronen und 4 Kannen Pfefferminztee getrunken. Ich denke, morgen kann ich auch wieder arbeiten. Ich rede ja heute nicht viel. Heute hab ich Rob aber immerhin erwischt und wir haben zusammen zu Mittag gegessen. Heute Morgen hab ich ein paar Mails geschrieben, meiner Oma einen Brief geschrieben und kurz mit Mona über ein paar Chatter linguistisch geklugscheißert. Außerdem hab ich meinen Scheck an die verbrecher geschickt, die mir in Inverness ein Knöllchen gegeben haben. Erstens: 40 Pfund!!!! Man kommt da drum herum wenn man innerhalb 14 Tagen zahlt, dann kostet es "nur" 15 Pfund. zweitens: Scheck... in welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? In Deutschland wusste ich nicht mal was ein Scheck ist, und hier wird wirklich alles mit Scheck gezahlt. Ich wusste überhaupt nicht wie man sowas ausfüllt. Ganz davon abgesehen, dass ich gar kein Scheckbuch hab. Ich musste also Rob fragen, der sich jetzt auch noch weigert das Geld von mir anzunehmen... Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Überweisung scheint es hier nicht zu geben. Kurse, Autos, Putzfrauen, Knöllchen und sowieso alles was irgendwo in der Ferne bezahlt wird.... Scheck Scheck Scheck. Verrückt. Naja, die spinnen die Briten. Amen.

30.5.06

An Christiane

Dein Brief ist angekommen :-) Vielen Dank!

29.5.06

Krank

Wenn dann schlecht, dann machen wir das auch gleich richtig. Ich bin heute proforma im Fàs Mòr aufgetaucht, hab aber nur darauf gewartet, dass ich heimgeschickt werde. Bin dann schnell nach Kyle gefahren, um neue Nasentropfen und ein paar Hustenbonbons zu kaufen. Letzte Nacht waren meine Nasentropfen leer und ich bin fast erstickt. Jetzt esse ich eine Scheibe schönes deutsches Schwarzbrot mit guter Lyoner und dann geh ich ins Bett. Zitronenvorrat hab ich jetzt auch wieder, also kann ich mir eine heiße Zitrone nach der anderen machen. Nur Hot Toddy geht nicht, weil ich unmöglich meinen guten Laphraoig Single Malt dafür nehmen kann (Whisky + Zucker + heißes Wasser = Tot Hoddy = Grippemittel) Wenigstens muss ich jetzt nicht mehr reden bzw. rufen ... und am Freitag sag ich Jean, dass das nicht der richtige Job für mich ist.

28.5.06

Zwischentief

Die erste Woche in Fàs Mòr hab ich also überlebt. Ich geb dem ganzen jetzt noch eine Woche eine Chance, und dann fliehe ich zurück in die Küche. Ich glaub, ich mag das da nicht. Mal sehen.

Am Freitag Abend kamen meine Eltern mich besuchen. WIr waren schön essen und haben am Samstag eine Tour über Süd-Skye gemacht. Leider war das Wetter so schlecht wie ich das hier noch nicht erlebt hab, also haben wir uns von einer Galerie in die nächste geflüchtet.

Heute geht's mir nicht so gut. Ich war die ganze Woche über schon erkältet, aber jetzt erst recht. Ich denke, dass ich mir irgendwann was eingefangen hab, dann war ich zu lange in den kalten stürmischen Bergen, dann zu viel mit den spuckenden, hustenden Kindern zusammen, und jetzt war's einfach zu viel. Deshalb bin ich direkt nach dem viel zu frühen Frühstück wiedder in mein Bett gekrochen und hab gleich nochmal 2 Stunden geschlafen.

23.5.06

Nochmal Cuillins

Was ich noch vergessen hab:
Am Sonntag hab ich von 8 bis 3 gearbeitet und danach hab ich mich mit Rob auf in die Cuillins gemacht "noch ein bisschen spazieren" Naja, daraus wurden dann wieder 8 Stunden. Der Anfang war wie immer langweilig, aber als wir den Grat erstmal erreicht hatten, ging die Kletterei los. AUßerdem war der Grat teilweise so schmal,d ass ich mich nicht mehr getraut hab, aufrecht zu gehen, und mich lieber an der Spitze festgehalten hab, so wie wenn man auf dem Dachfirst spazieren geht. Wir sind dann von einem Gipfel zum nächsten gewandert, dass es dämmerte hat uns nicht weiter gestört, und so haben wir 4 Gipfel beklommen, ich glaub nur einer davon zählt als Munro. Wir haben von einem der Gipfel den Sonnenuntergang hinter Uist angeschaut, der Himmel fürbte sich rot, die Berge auf denen wir waren wurden rot angestrahlt, einfach fantastisch. Der Weg runter war anfangs auch sehr angenehm, allerdings wurde es irgendwann dann tatsächlich dunkel (aber nur weil es bewölkt war)... Rob fing an, etwas nervös zu werden, und sich selbst Vorwürfe zu machen, dass er nicht richtig auf mich aufpasst (grrrr) und irgendwann standen wir an einem Abgrund und wussten nicht so recht weiter. Naja, aber kein Abgrund hat nicht auch irgendwo einen Weg nach unten... als wir dann erstmal wieder im unteren Grasland waren, ging es schnell, und schließlich waren wir um 00:15 wieder am Auto. Der arme Rob war an dem Abend auch noch Hausmeister, und ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn so lange vom College weggeholt hab. Aber niemand hat's gemerkt. Gestern konnte ich mich mal wieder kaum noch bewegen....

Fàs Mòr

Jetzt hab ich meine ersten 2 tage in der Kita "Fàs Mòr" hinter mir und erlabue mir jetzt mal einen Kommentar. Ich muss mich da wohl erst dran gewöhnen. Mit so kleinen Kindern hab ich noch nie garbeitet und die gehen mir manchmal ganz schön auf den Keks, weil sie sich keine 5 Minuten auf eine Sache konzentrieren können. Das war mir schon klar, aber ich find das jetzt extrem stressig. Zum Glück haben wir immer nur so 7 Kinder da, sodass es wenigstens nichtr volll dabei ist. Dann gibt es so ein 7-monate altes Kind, das permanent schreit, weil es wohl gerade Zähne kriegt oder so. Dann kommt ein anderes an und will spielen, 2 kloppen sich um ein Auto etc. Sie sind alle total lieb, aber ich find es schwer, sie zu irgendwas zu animieren. gestern war ein ganz süßes Kind da, das kein Gälisch spricht, und ihr Englisch ist auch noch nicht so weit. Aber zum Glück sind es ja Kinder, und die muss man nur lang genug zutexten, dann lernen die das schon ;-) In Fàs Mòr wird nur gälisch gesprochen, was linguistisch sehr interessant ist. Manche Kinder haben keinen gälischen Hintergrund und lernen erst dort, die meisten verstehen alles, sagen aber kein Wort oder sie antworten auf Englisch, lassen sich aber nicht irritieren, wenn wir weiterhin gälisch sprechen. Fantastisch. Am schlimmsten finde ich die Essenspausen, denn welches Kind isst schon sein Brot auf, trinkt seine Milch ohne ne Sauerei zu machen oder ohne mit Trauben zu werfen? Erziehung ist nicht so mein Ding. Die Nachmittage gefallen mir besser, weil dann die Kleinen weg sind, und die Grundschulkinder kommen. Die können sich selb beschäftigen oder wir spielen zusammen Fußball oder so. Die sind linguistisch auch interessant, weil manche von ihnen ein totales Chaos reden. Wahrscheinlich wollen sie von Natur aus Englisch reden, was bei Fàs Mòr aber verboten ist, also reden sie Gälische Grammatik mit ca. 50% englischem Vokabular. Leider muss man beobachten, dass Genitive und Dative, deklinierte Adjektive (verdammt oder heißt das jetzt konjuguert?) nicht existieren. Das kann einen ganz schön deprimieren, wenn man gerade versucht, zu erkennen, das Gälisch doch nicht ganz tot ist.

So, also ich weiß noch nicht, ob mir das da gefällt. Ich vermisse meine Küche und die Leute, mit denen man lachen und rumblödeln kann, mit denen man diskutieren und lästern kann. Ich hab aber zum Glück 90 Minuten Mittagspause, in denen ich dann meine alten Kollegen besuchen gehe. Die Arbeitszeit ist allgemein irgendwie zu lang, denn ich hab lieber ne kurze Mittagspause und geh um 4 nachhause, aber so ist das halt im Arbeitsleben.

So, jetzt geh ich mit Rob die Küche plündern. Gut wenn man den Hausmeister kennt ;-)

18.5.06

Inverness

Ich mach mich jetzt auf nach Inverness. Ich treffe mich mit Tony (aus Peebles), denn der kennt jemanden, der Kameras reparieren kann. Also geb ich ihm meine allerheiligste Kamera, er nimmt sie mit, und irgendwann kommt sie dann hoffentlich zurück. Ich fahre jetzt gleich los, treffe mich dann heute Abend mit Tony, übernachte im Hostel, gehe morgen ein bisschen einkaufen und dann fahr ich gegen Mittag zurück. Am Samstag zieh ich in den Turm. Rob ist jetzt 4 Tage Warden, und ich hab ihn endlich dazu gebracht, sein Bewerbungsformular abzugeben. Es geht ihm wieder gut (das ist allerdings eine Zeitbombe).

16.5.06

Kindergartentante

Das Stimmungsbarometer fährt momentan Achterbahn. Aber zuerst die gute Nachricht: Ich hab einen neuen Job. Heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch bei der Kindertagesstätte. Sie ist Teil des Colleges, wird komplett auf gälisch geführt und ist für KInder ab 3 Monaten bis ins Grundschulalter offen. Ich hatte schon Probleme beim Ausfüllen des Bewerbungsformulares, weil ich es schwer fand meine pädagogischen Fähigkeiten auf Gälisch auszudrücken. Die Not war groß, die Ausschreibung war schon seit Wochen in der Zeitung, und die Bewerber tauchten wohl nicht zum Gespräch auf oder vielleicht waren sie auch nicht geeignet, jedenfalls hab ich mich ziemlich spät beworben. Ich wurde also eingeladen, wir hatten ein nettes Interview, ich hab alles verstanden, sie haben mich verstanden, und schwupps, ich bin drin. Ich kann nächsten Montag anfangen. Ich werde dann Mo - Fr von viertel vor 9 bis viertel nach 5 arbeiten, die Kinder beschäftigen, spielen, malen, Windeln wechseln, trösten, füttern, Essen aufwärmen etc. Nicht alle Kinder sprechen Gälisch, eine kleine ist sogar dabei, die auch kein Englisch kann. Ein Paradies für eine begeisterte Sprachwissenschaftlerin ;-) Naja mal sehen, wie's mit den Windeln so steht ;-)

Das Wochenende war eher furchtbar. Nachdem Rob ja am Donnerstag nach einem Wutausbruch die Arbeit verlassen hat, hatte ich schon Angst um sein Leben, denn das hat er nicht so gern. So war es dann auch am Freitag als ich nach der Arbeit bei ihm auftauchte: eigentlich wollte er mich gar nicht sehen, ... und eigentlich wollte er auch sich nicht mehr sehen. Den Rest kann ich hier nicht erzählen, aber nach einem Krankenhausbesuch haben wir uns um Mitternacht lange den Mond angeschaut, er ist etwas zur Ruhe gekommen, und war dann erstmal wieder ok. Am Samstag waren wir früh morgens spazieren, dann hab ich Sofia (aus Aachen) in Uig abgeholt und bin mit ihr über die Insel gefahren. Ich hatte leider nicht so viel Ruhe, weil ich einfach Angst hatte, dass Rob sich irgendwo runterstürzt. Wir sind dann am späten Nachmittag mit ihm noch spazieren gegangen, und er schien wieder ziemlich lebensmutig zu sein. Am Sonntag war ich mit Sofia in Tarscabhaig und danach mit Rob noch wandern.

Das stellte sich als ziemlich lange Tour heraus. Wir sind von der Straße nach Elgol auf einem Pfad zum Loch Coruisk gelaufen. Der Weg ist super ausgebaut, geht erst über einen Hügel, dann runter in eine riesige Buch (Camas Fhionnaraidh), dann wieder rauf, an der Küste entlang und endet am Loch Coruisk, am Fuße der Cuillins, wo man auch nur so oder auf einem noch längeren Fußweg hinkommt. Auf dem Weg haben wir auch einen kleinen Wal gesehen, der munter aus dem Wasser sprang (und auch wieder rein). Wir waren ca um 8 da (um 4 losgewandert) und nach Mitternacht wieder zurück am Auto. Hinterher war ich genauso müde wie nach der Blabheinn-Tour.

11.5.06

Neue Bilder & aktuelle Lage

So, nachdem ich jetzt 2 mal die Nerven verloren hab bei dem Versuch, meine neuesten Bilder in diesen Blog zu laden, hab ich schnell ne Homepage gebaut... Die Bilder sind ziemlich hopplahopp eingescannt, sehen daher nicht allzu toll aus, aber man erkennt, dass es schön war ;-)

Ansonsten ist hier großes chaos. Ich bin dabei mich bei der gälischen KiTa zu bewerben, und die Chancen stehen gut, dass ich den Job bekomme, weil sich sonst niemand beworben hat. Außerdem war ich bei einem Seminar zur richtigen Kommunikation mit Kunden (für die Küche etc), was sehr nützlich war. Das ganze Zeug war nicht neu, weil ich es entweder im Studium oder in den zahlreichen Konfliktllösungsschulungen im Mediterana schonmal gehört hab, aber es war gut nochmal aufzuwärmen und hat mir einen kleinen "Confidenceboost" gegeben.

Außerdem bin ich momentan mehr Therapeutin als Freundin für Rob, und finde das auf Dauer ganz schön anstrengend. Heute ist er nach einem Wutausbruch spurlos verschwunden und ich wurde geschickt, um nachzusehen, ob er vielleicht irgendwo Selbstmord begangen hat. Als ich ihn getroffen hab, schien er aber ok zu sein. Wird Zeit, dass auch er den Job wechselt.

8.5.06

Bla Bheinn und Nachbarn

Endlich ist der Fruehling da. Am Samstag war ich mit Rob (mit wem auch sonst) mal wieder wandern (was sonst). Wir haben uns Blabheinn vorgenommen, und auf dem Weg dachten wir, die Touristenstrecke ist doch langweilig, nehmen wir doch lieber den kompletten Bergruecken mit. Es war T-Shirt-Wetter und nach 10 Minuten Weg musste ich meine Hosenbeine abmachen, weil es einfach zu heiss war. Der Anfang war super hart, weil es ziemlich steil rauf ging, aber eben nicht steil genug, um zu klettern. Als das erste Stueck geschafft war, ging es dann ans Klettern, also nicht mit Seil, sondern mit Vorsicht ;-). Nach dem ersten Gipfel (Sgurr nan Eeach ~ Berg der Pferde) ging's dann ein bisschen runter und immer schoen auf dem Bergruecken entlang. Vom naechsten Gipfel ging's dann heftig bergab, mit klettern und bloss nicht runtergucken (das hab ich erst gemerkt als ich schon unten war) und von da dann auf das Matterhorn der Cuillins. Den muss man nicht besteigen, um weiterzukommen, aber er rief so nach uns... und er hat wirklich die Form vom Matterhorn, nur eben nicht so hoch, dafuer schoen steil. Rauf war gar kein Problem, aber runter war schon ein bisschen nervenkitzelig.... andere Leute seilen da ab, aber ohne Seil bleibt einem nur noch Klettern. Das hat ewig gedauert, sodass ich dann dachte, den eigentlichen Blabheinn schaffen wir jetzt nicht mehr. Es war mittlerweilse 6 Uhr, und vor uns lagen erstmal 3 Schluchten, in die man jedes mal runter und auch wieder raufklettern muss. Da ging ewig viel Zeit drauf, aber technisch war es sehr interessant. Als das geschafft war, war es 7, und standen vor dem Aufstieg auf Blabheinn selbst. Ich dachte, vielleicht schaffen wir den nicht mehr, denn es fing auch noch an zu regnen, Wind kam auf, und die Sonne verschwand in den Wolken und wurde schon etwas abenddaemmerig. Naja, aber wenn man schonmal so weit gekommen ist..... Also haben wir den Aufstieg gewagt und um halb 8 oder so, waren wir auf dem Gipfel. Der kam sowas von Ploetzlich. Wir wurden mit einer tollen Cuillin-Aussicht belohnt, haben erstmal was gegessen, die Aussicht genossen, ein paar Fotos gemacht und uns ausgeruht. Wir waren eigentlich ziemlich erschoepft, aber als wir schonmal da waren, dachten wir, jetzt nehmen wir den zweiten Gipfel auch noch mit. Das war auch nicht weit, und war es auf jeden Fall wert. Um viertel nach 8 haben wir uns dann mit schmerzenden Knien und mueden Fuessen auf den Abstieg gemacht. Es ging stetig bergab auf einem gut ausgebauten Weg, vorbei an gurgelnden Baechen und Wasserfaellen, und dann kam auch noch der Halbmond raus, der Himmel faerbte sich rosa... schoen, wenn man sowas in Ruhe geniessen kann. Um 10 waren wir dann am Parkplatz, und im College wartete schon unser Abendessen. Das Kuechenpersonal kann soooo nett sein :-)

Falls jemand Marc Thele sieht, lieben Gruss. Ich hab staendig an ihn gedacht (grosser, begeisterter Kletterer). Diese Tour war schwieriger und auch anstrengender als die Tour in den Cuillins letzte Woche. Ausserdem ist die Aussicht noch besser, weil man eben auf die Cuillins guckt, und nicht schon mittendrin ist. Es war einfach phantastisch.

Jetzt ist tatsaechlich der Fruehling da. Die Pausen verbringen wir jetzt immer draussen, die Sonne ist im Gesicht richtig heiss, und ich hab schon richtig Farbe bekommen (im Gesicht, und ganz leicht auch an den Armen) Die Jacke bleibt vorerst im Schrank.

5.5.06

Kochkampf

Was für ne verrückte Woche. Montag und Dienstag waren in der Küche ziemlich unerträglich, dafür waren Mittwoch und heute besonders gut. MOmentan geht alles drunter und drüber. Iain, der Chefkoch geht in Rente, und die übriggebliebenen Köche kämpfen jetzt um den Posten. Allerdings will nur eine die Position antreten, nur die andere will irgendwie weiterhin regieren (sie ist glaub ich die stellvertretende Chefköchin. Wenn die beiden zusammen da sind, gibt's nur gerangel um die meiste Autorität, also herrscht erstens allgemein eine unangenehme Atmosphäre, außerdem werde ich dauernd angeblökt, und mir wird noch nicht mal erlaubt, zu erklären, was ich gerade tue und warum. Dienstag war besonders übel, weil Rob auch nicht da war, also hatte ich irgendwie gar keinen auf meiner Seite. Mittwoch war dann extrem gut, weil Derek, einer der Studenten gearbeitet hat, und er ein großer Runrig-Fan ist, wir also beim spülen nach einer großen Mittags-Gesellschaft im großen STress Runrig gehört haben und ne richtige Party draus gemacht haben. Heute hat nur die, die den Job wioll gearbeitet, und sie ist momentan besonders strebsam und kreativ, das Wetter war bombig, das Team gut, die Laune auf Hochtouren, und es war so ein richtig perfekter Arbeitstag.

Nach der Arbeit war ich noch mit Rob in Ach na Cloiche (Stonefield) an der Küste wandern. Es war richtiges T-Shirt-Wetter. Überall hüpfen (schons eit ein paar Wochen) die kleinen Lämmchen rum, die Bäume kriegen langsam Blätter... Dunkel wird's nicht vor 10. Also ihr seht, mir geht's gerade so richtig blendend. Ich bin mal wieder so richtig glücklich. Ich will damit nicht sagen, dass ich schonmal unglücklich war... aber momentan ist es einfach noch besser als sonst.